Auszeichnung
Abisag-Tüllmann-Preis 2013

Andrea Diefenbach und Kirill Golovchenko ausgezeichnet

Der Abisag-Tüllmann-Preis für künstlerischen Fotojournalismus wurde im Dezember 2013 zum zweiten Mal vergeben. Mit diesem Preis wird an die Frankfurter Fotografin Abisag Tüllmann (1935 – 1996) erinnert.

Diesmal hatten sich fast 100 Fotografinnen und Fotografen um den Preis beworben. Erwartet wurden Arbeiten in der Tradition des künstlerischen Fotojournalismus, ein Thema war nicht vorgegeben. Erstaunlicherweise haben alle ausgezeichneten Arbeiten trotz großer Verschiedenheit ein gemeinsames Thema, mit dem sie sich intensiv auseinandersetzen: »Menschen auf Wanderschaft«

Die Jury vergab zwei erste Preise zu je 5.000 Euro für die dokumentarischen Arbeiten von Andrea Diefenbach und Kirill Golovchenko.

Eine besondere Anerkennung erhielten die Fotografinnen Chiara Dazi und Birte Kaufmann.

Die ausgezeichneten Arbeiten werden in der Galerie der Heussenstamm-Stiftung in Frankfurt am Main vom 25. Februar bis 4. April 2014 ausgestellt. Die Preisverleihung wird zeitgleich mit der Ausstellungseröffnung stattfinden.

Aus der Serie »Bitter Honeydew«.
Aus der Serie »Bitter Honeydew«. Foto: Kirill Golovchenko

Aus der Beurteilung der Jury und des Vorstands der Abisag-Tüllmann-Stiftung:

Andrea Diefenbach (*1974), lebt in Wiesbaden. Mit ihrer Serie »Land ohne Eltern« bringt sie eine Lebenssituation in Europa nahe, die bisher kaum wahrgenommen wurde. In eindringlichen Bildern aus Moldawien schildert sie die Abwesenheit der Eltern und die Einsamkeit der Kinder und zeigt mit diesen »einfachen« Bildern ein Thema von großer gesellschaftlicher Relevanz auf. Sie will »das Große am Kleinen erzählen« und das ist ihr in formaler und inhaltlicher Hinsicht sehr gut gelungen.

Kirill Golovchenko (*1974), lebt in Mainz und in der Ukraine. Dort entstand auch seine Reihe »Bitter Honeydew«, die von Märkten am Straßenrand erzählt, vom harten Überlebenskampf von Menschen aus den Rändern der ehemaligen Sowjetunion, zusammengewürfelt zu einer »vielstimmigen Gemeinde«. Kraftvolle Bilder in formal bestechenden Kompositionen lassen eine große Nähe jenseits gängiger journalistischer Sehweisen entstehen.