Preisverleihung in Berlin

n-ost-Reportagepreis 2016 für Pepa Hristova

Bereits zum zehnten Mal wurde am Donnerstagabend, 23. Juni 2016, im Grünen Salon der Volksbühne Berlin der n-ost-Reportagepreis verliehen. Der Preis geht an herausragende, hintergründige Osteuropa-Reportagen, die im Vorjahr in deutschsprachigen Medien erschienen sind.

FREELENS Mitglied Pepa Hristova konnte die Jury mit ihrer Fotoreportage »The Bartered Bride« (u.a. Kunstmagazin Art, Süddeutsche Zeitung, 17.10.2015) überzeugen. Hristova dokumentiert in ihrer Fotoreportage eine archaische Tradition bulgarischer Roma, die auf Brautmärkten ihre Töchter im heiratsfähigen Alter feilbieten. Die Fotografin porträtiert die herausgeputzten Mädchen vor riesigen Bildtafeln mit idealisierten Stadtansichten. »Diese Porträts haben einen doppelten Boden. Sie hallen nach«, so Laudator Michael Hauri, Geschäftsführer 2470.media.

Aus der Fotoreportage »The Bartered Bride«. Foto: Pepa Hristova
Aus der Fotoreportage »The Bartered Bride«. Foto: Pepa Hristova

Weitere Preisträger des n-ost-Reportagepreises 2016 sind Christoph Cadenbach mit der Textreportage »Guter Stiel« (Süddeutsche Zeitung Magazin, 23.10.2015) und Mechthild Müser mit der Radioreportage »Jede Nacht haben sie andere geholt« (WDR/DKultur/BR, 04.06.2015). In ihren Reportagen erzählen die Journalisten Geschichten jenseits der tagesaktuellen Schlagzeilen.

Im Zentrum des Abends standen die insgesamt neun nominierten Reportagen. Autoren und Fotografen berichteten von ihren Recherchen und stellten ihre Beiträge vor. Schauspielerin Dorothee Krüger las Auszüge aus den drei nominierten Texten.

Außerdem wurde bereits zum dritten Mal der Recherchepreis Osteuropa von Brot für die Welt und Renovabis vergeben. Die beiden Hilfswerke fördern aufwändige Reportageprojekte in Mittel- und Osteuropa mit jährlich bis zu 7.000 Euro.

Preisträger 2016 sind Simone Brunner und Florian Bachmeier, die in der Ostukraine auf beiden Seiten der Frontlinie Jugendliche porträtieren werden, die mit dem Krieg aufwachsen. Einen Zuschuss erhalten außerdem Merle Hilbk und Andrey Sosnin für eine Recherche über die Ansiedlung von Geflüchteten in der Tschernobyl-Zone in Belarus.