26. März - 30. April 2015
Per-Anders Pettersson

Rainbow Transit

26. März - 30. April 2015
Die Ausstellung wurde am Donnerstag, 26. März 2015 in Anwesenheit des Fotografen eröffnet. Es sprach Marc Goergen, Stern.

Der Fotograf Per-Anders Pettersson wurde 1994 Zeuge eines historischen Moments. Im ehemaligen Apartheidstaat Südafrika fanden die ersten freien Wahlen statt und Nelson Mandela wurde zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt. Pettersson, fasziniert von einem ihm bis dahin unbekannten Land, begann, dessen Aufbruch und schwierigen Weg in die neuen Verhältnisse zu dokumentieren. Der Schwede entdeckte ein buntes Spektrum von Völkern, Kulturen und Religionen, für das der Erzbischof Desmond Tutu den Begriff »Regenbogennation« prägte.

Farmarbeiter auf dem Weg zum Sonntagsgottesdienst. Sie leben in Orania, einer »Privatstadt nur für Weiße« in der Nordkap-Provinz, gegründet 1991 von weißen Apartheidfanatikern.
Farmarbeiter auf dem Weg zum Sonntagsgottesdienst. Sie leben in Orania, einer »Privatstadt nur für Weiße« in der Nordkap-Provinz, gegründet 1991 von weißen Apartheidfanatikern. Foto: Per-Anders Pettersson

Bis heute ist das Zusammenleben von schwarzer und weißer, armer und reicher Bevölkerung in Südafrika nicht frei von Konflikten. Die politischen Hoffnungen haben sich längst nicht für alle Schichten erfüllt. Pettersson geht es um die nuancierte Darstellung eines Landes, das zu neuer Freiheit gefunden hat, aber auch mit wachsenden Problemen kämpft: steigende Kriminalität, Krankheit, Armut, Arbeitslosigkeit und Korruption.

Noluyanda Mqutwana tanzt vor ihrem Haus in Khayelitsha, einem Township bei Kapstadt. Sie ist eins von 200 Kindern aus unterprivilegierten Familien, welches an dem Balletprogramm »Dance for All« teilnimmt.
Noluyanda Mqutwana tanzt vor ihrem Haus in Khayelitsha, einem Township bei Kapstadt. Sie ist eins von 200 Kindern aus unterprivilegierten Familien, welches an dem Balletprogramm »Dance for All« teilnimmt. Foto: Per-Anders Pettersson

Per-Anders Pettersson bietet in seinem Langzeitprojekt einen vielschichtigen Ansatz: er entdeckt eine neue schwarze Mittelschicht, die sich in Clubs in Johannesburg amüsiert. Er porträtiert religiöse Farmer in Dörfern, in denen nur Menschen mit weißer Hautfarbe geduldet sind, zeigt Mitglieder des Xhosa-Stammes bei der Ausführung ihrer Rituale und dokumentiert das Leben der Ärmsten in den Townships. »Rainbow Transit« zeichnet in spannender Weise die Entwicklung eines Landes und macht dessen Vielfalt und Widersprüchlichkeit anschaulich.

Jugendliche auf einem Festival in Auckland Park, einem Vorort von Johannesburg.
Jugendliche auf einem Festival in Auckland Park, einem Vorort von Johannesburg. Foto: Per-Anders Pettersson