Initiative Urheberrecht

Manifest der Urheber an die Politik

Berlin, 25.09.2013

Mit einem Manifest haben sich die 33 Organisationen der Initiative Urheberrecht an die Politik gewandt.

Darin fordern die Urheber und ausübenden Künstler, die gesetzlichen Grundlagen dafür zu schaffen, dass Urheber und Künstler auch weiterhin von ihren Werken leben könnten. Ihre veröffentlichten Werke und Leistungen sollten jedem interessierten Nutzer zugänglich sein. Der künftige Bundestag müsse aber endlich für eine faire Berücksichtigung ihrer Interessen auch im Verhältnis zu den Verwerten und Nutzern sorgen. Eine starke Kulturwirtschaft könne nur auf gesicherten rechtlichen Grundlagen auch für sie bestehen. Um die soziale Existenz von Urhebern und Künstlern zu stärken, sei zudem ein zukunftsfestes Künstlersozialversicherungsgesetz notwendig. Damit erteilte die Initiative Urheberrecht allen Bestrebungen eine Absage, die die Aushöhlung der Künstlersozialversicherung zum Ziel haben. Mit Blick auf Europa fordert das Manifest, dass nicht das Copyright der Unternehmen, sondern ihre Rechte als Urheber und ausübende Künstler im Mittelpunkt der Debatte stehen müssten.

Aus Sicht der Initiative Urheberrecht muss sich der Bundestag in der jetzt beginnenden Legislaturperiode so schnell wie möglich der Aufgabe stellen, das Urheberrecht so zu modernisieren, dass die Lage von Urhebern und ausübenden Künstlern in der digitalen Gesellschaft krisenfester gemacht werde.

Was die Urheber und ausübenden Künstler wollen – und unter anderem von der Gesetzgebung des neu gewählten Bundestags erwarten – das haben die 33 Organisationen von Urheberinnen und Urhebern (darunter auch FREELENS) in der Initiative Urheberrecht in einem Manifest zusammengefasst.

Manifest der Initiative Urheberrecht

  • Die Urheber und ausübenden Künstler wollen
  • dass sie auf der Basis eines fairen Ausgleichs der Interessen von Urhebern und ausübenden Künstlern, Nutzern und Wirtschaft ihre Werke und Leistungen schaffen und verbreiten können,
  • dass ihre veröffentlichten Werke und Leistungen jedem interessierten Nutzer zugänglich sind,
  • dass die Authentizität und Integrität ihrer Werke und Leistungen respektiert werden,
  • dass für jede Nutzung eine angemessene Vergütung – individuell oder kollektiv – gezahlt wird,
  • dass ihre Beziehungen zu den Verwertern auf der Basis eines durchsetzungsstarken Urhebervertragsrechts gestaltet werden, das ihnen Verhandlungen auf Augenhöhe ermöglicht,
  • dass ihre Rechte, soweit erforderlich und möglich, von starken Verwertungsgesellschaften verwaltet werden, die unter der Kontrolle der Urheber und ausübenden Künstler stehen,
  • dass diejenigen Industrien und Unternehmen, die das private Kopieren oder Vervielfältigen zum sonstigen und eigenen Gebrauch ermöglichen oder Werke und Leistungen zugänglich machen, adäquate Vergütungen für diese Verbreitungshandlungen bereitstellen, unabhängig davon, ob sie im national oder international tätig sind,
  • dass ihre Werke und Leistungen unkompliziert für Schule, Lehre und Wissenschaft zur Verfügung stehen, allerdings nur gegen eine angemessene Vergütung, die vom Träger der jeweiligen Einrichtung zu zahlen ist,
  • dass eine starke Kulturwirtschaft auf gesicherter rechtlicher Grundlage arbeiten kann,
  • dass im Zentrum der europäischen Harmonisierung und der nationalen Gesetzgebung nicht das Copyright der Unternehmen, sondern das Recht der Urheber und ausübenden Künstler steht,
  • dass ein starkes und zukunftsfestes Künstlersozialversicherungsgesetz die Basis der sozialen Existenz vieler selbstständiger Urheber und ausübender Künstler bildet,
  • dass ihre Rechte und Interessen von starken Berufsverbänden und Gewerkschaften vertreten werden, für die die Initiative Urheberrecht das verbindende Netzwerk bildet.